16. September 2017
Einmal im Jahr kommen unsere 05er zu uns nach München. Einmal im Jahr keine lange Anfahrt und einmal im Jahr spielt ein ‚gscheider‘ Verein in Rot-Weiss in der Arroganzarena. Und wie jedes Jahr auch dieses Mal das Gefühl zwischen Hoffen und Bangen: Gibt es eine Packung, ein gutes Ergebnis oder eine kleine Sensation?
Dieses Jahr sind die Bayern leider mit uns Karussell gefahren. Ein Hauch von Oktoberfest bereits im Stadion. Manchem wurde es so schwindelig, dass er den Schlusspfiff nicht mehr auf den Rängen erlebte.
Es ist schon eine Weile her, dass wir so wenig Gegenwehr in München gezeigt haben. War der Gegner zu gut oder wir zu schlecht? Oft ist das schwer zu sagen, aber wenn selbst die Pfeifen von PSG den Bayern einige Tage später 3 Stück einschenken, werden wir uns wohl auch an die eigene Nase fassen müssen.
Dabei hatte alles so schön angefangen. Vorglühen im Schatten der Frauenkirche (einen Dom hat es hier ja nicht). Draussen ist es sonnig aber kalt, drinnen grillt uns ein Heizstrahler, so dass einige sich schon nackig machen wollen. Die Bayern wissen wie man Bier verkauft.
Am Nachbartisch sitzen ein paar Schotten (Celtic Supporter), die sich auf ein nettes Wochenende auf der Wiesn freuen und die Allianzarena auf ihrer Groundhopping-Liste abhaken wollen. Wir machen Werbung für den Weinmarkt, die Opel-Arena und den Bruchweg. Sie versprechen artig bei nächster Gelegenheit vorbeizuschauen und wünschen uns zum Abschied viel Erfolg. Leider vergeblich.
Zum Spiel selbst wollen wir nicht mehr viele Worte verlieren. Manche hängen danach erst mal ordentlich durch, andere zeigen sich schon kurz danach wieder trotzig, stecken den Bayern und dem Rest der Welt die Zunge raus: „Was? Nur 4? Ist das alles?“
Nachlauf spielen und Oktoberfest retten den Tag
Als wir nach einigen Brezn mit Getränken den Fantreff verlassen, geht die Sonne langsam unter. Schnell noch einmal vor dem Stadion für ein Foto posieren – doch selbst da funken uns die Bayern an diesem Tag dazwischen. Eine freche kleine Bayernsupporterin springt in unser so sorgfältig gestaltetes Arrangement. An diesem Punkt ist die Stimmung aber schon wieder so weit oben, dass uns auch das nicht mehr juckt. Stattdessen spielen wir mit dem kleinen Biest auf dem Weg zur U-Bahn Nachlauf.
Zum Abschluss geht es dann zum Oktoberfest, und nun beginnen die Karusselfahrten, die Freude machen.
Für die einen reichen ein paar Maß um ein ordentliches Drehmoment zu erreichen, andere brauchen zusätzliche Stimulation.
Wir sind ernsthaft stolz auf jene, die bei einstelligen Temperaturen am Abend mit der Wasserrutsche fahren und danach mit nassem Shirt bis zum bitteren Ende in einem Wiesnbiergarten ausharren. Respekt!
So ist es zu guter Letzt doch ein wirklich schöner Ausflug gewesen. Wenn schon unsere Jungs die Mainzer Tugenden diesmal nicht auf den Platz gebracht haben, haben wir sie wenigstens auf die Wisn gebracht: Nicht unterkriegen lassen, aufstehen und das Beste draus machen. Auf geht’s Mainzer!